Freitag, 27. Februar 2015

Back in Germany

Bittenfeld

14.30 Uhr - Manu und ich sitzen im Toyota Avanza und überholen einen LKW kurz vor der Ausfahrt zum King Shaka International Airport in Durban. Ich denke mir noch: "Oh Mann Manu da musst jetzt aber gas geben, dass das noch reicht." Ich wollte ihm noch sagen, dass das jetzt sehr knapp wird, aber da war es schon zu spät. Ausfahrt verpasst also nochmal 10 extra Kilometer und neun Rand Mautgebühr. Das beschleunigte meinen etwas erhöhten Puls noch zusätzlich. Zum Glück waren es immer noch 2 Stunden bis zum Abflug und der erste Flug nur bis Johannesburg ging, schloss der Check-In Schalter ja auch erst eine halbe Stunde vor Abflug.
Wie sich herausstellen sollte rettete mich genau dieser Fakt davor meinen Flug zu verpassen. Aber der Reihe nach.. Ich kam ins Terminal des kleinen Flughafens und fand meinen Flug sofort auf der Anzeigetafel. 16.25 Uhr sollte der Flieger planmäßig starten, also machten Manu und ich uns auf den Weg zum Check-In. Wie sich herausstellte war mein Inlandsflug vom Reisebüro bei der günstigsten südafrikanischen Airline gebucht worden. Sofort hatte ich Angst um meine Gitarre. Und natürlich stellte sich schnell heraus, dass ich zusätzlich zahlen muss, um sie mitzunehmen. 350 Rand, umgerechnet 25€ waren aber zum Glück noch vertretbar. Als ich nun am Schalter stand checkte der Mitarbeiter meinen Pass und mein Ticket und sagte mir dann, dass ich im System vorhanden wäre, aber keine Ticketnummer hätte. Er weiß mich zum Ticketschalter, an dem ich nach meiner Nummer fragen sollte. Zunächst hoffte ich, dass all das schnell erledigt ist, aber wie es sich herausstellte, war dieser Fall für die Mitarbeiterin nicht zu lösen. Immer aufgeregter stand ich also schon ca. 20 Minuten am Ticketschalter, bis die gefühlt fünfte Person kam, um zu helfen. Ganz ruhig setzte sich die Frau vor den PC und kannte offenbar einen Trick, den niemand anders kannte. Sie schaffte es die Nummer innerhalb von drei Minuten herauszufinden. Erleichtert liefen wir zurück zum Check-In Schalter, an dem ich nun eine Rechnung für mein weiteres Gepäckstück bekam, die ich beim Ticketschalter bezahlen musste. Also ging es zurück und nachdem ich meine Adresse buchstabiert hatte, wurde meine Kreditkarte glücklicherweise angenommen. Zusammen mit dem Beleg ging es zurück zum Check-In, wo mir nun gesagt wurde, dass mein Koffer 2,4kg zu schwer ist. Also Koffer auf, Gitarrenkoffer auf - Ein paar T-Shirts zur Gitarre stopfen und neu wiegen - immer noch zu schwer. Zum Glück hatte die Frau ein Einsehen und ließ mich so durch. Unglaublich aber wahr - ich durfte meine Gitarre ins Handgepäck mitnehmen. Dafür brauchte ich allerdings eine Sondergenehmigung in Form eines Labels, dass am Sicherheitscheck abgerissen wurde. Am Gate sagte der Security-Mann dann, dass er mich ohne das Label nicht fliegen lassen kann. Also hieß es zurückrennen und Label irgendwie wiederbekommen. Das funktionierte leichter als gedacht. Die Security-Frau wusste offensichtlich selbst nicht genau warum sie das Label entfernt hatte.
Zehn Minuten vor dem Boarding stand ich dann endlich am Gate fertig zum Abflug.
Der Flug war ziemlich schnell vorbei, besonders wegen meines coolen Sitznachbarn (Versicherungskaufmann, Surfer, Kajakfahrer, Gitarrist und Christ!). Mit ihm unterhielt ich mich den ganzen Flug über und konnte dadurch ein bisschen runterkommen.
In Johannesburg hatte ich zum Glück genug Zeit um in Ruhe meinen Koffer zu holen und nun endlich bei British Airway einzuchecken. Gitarre im Handgepäck ist bei dieser Airline überhaupt kein Problem. Somit saß ich nicht mal eine Stunde nach der Landung in einem Café und genoss meinen letzten südafrikanischen Cappuccino und frische Scones. Von nun an ging alles planmäßig und auch der relativ kurze Aufenthalt in London machte keine Probleme mehr.
Ich landete sogar etwas überpünktlich in Stuttgart, wo mich meine Eltern sehnlich mit meiner Winterjacke und einer Butterbrezel erwarteten. Etwas geschafft aber glücklich und sehr erleichtert setzte ich mich ins Auto, dass sein Steuer endlich wieder auf der richtigen Seite hatte.
Nachdem ich meinen Eltern viele Bilder gezeigt und einige Zeit von meinen Erfahrungen erzählt hatte entschied ich mich genau das zu machen, was ich in Süd Afrika mit am meisten vermisst hatte. Ich setzte Kopfhörer auf und ging an diesem schönen aber ungewohnt kalten Tag alleine(!) spazieren.

Am Abend klingelte es dann plötzlich an der Haustür. Ich fragte mich wer das wohl ist und hoffte, dass es niemand ist, der das Abendessen noch weiter verzögert, weil ich schon ziemlich hungrig war. Total überrascht schaute ich dann aber in die sieben lachenden Gesichter von Bianca, Nadine, Leo, Julia, Benni, Lukas und Mörvy. Die Überraschung war absolut gelungen! Ich freute mich so sehr meine Freunde nach sechs Monaten endlich wieder in die Arme schließen zu können. Im Gepäck hatten sie außerdem noch zwei große Partypizzen. Ich musste nun natürlich erst mal ausführlich über die Arbeit und meine Erfahrungen im anderen Land und im WG-Leben erzählen. Ich freute mich, dass sie so geduldig waren den Ordner meiner besten Bilder mit mir anzuschauen. Mir ist aufgefallen, dass das immer noch recht viele Bilder sind, um alle davon zu zeigen.
Nachdem viele von ihnen heute arbeiten mussten oder zur Uni bzw. Schule mussten, konnte ich trotzdem noch ein bisschen Schlaf von der vorherigen Nacht aufholen. Es ist schon ein besonderes Gefühl nach einer längeren Zeit wieder im eigenen Bett zu schlafen.
Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich wieder daran gewöhnt habe wieder daheim zu sein, aber ich freue mich auf die Fortsetzung der Reise.

Ein riesiger Dank geht aber hier am Ende dieses Blogs nochmal an alle meine Unterstützer, meine Eltern, meine Freunde, meine Gemeinde, meine südafrikanischen Kollegen und meine Mitbewohner, die es die letzten sechs Monate mit mir ausgehalten haben. Danke dafür, dass ihr alle mit offenen Ohren, bei der Arbeit, durch Gebet und finanziell unterstützt habt. Ohne euch wäre diese einmalige Lebenserfahrung nicht möglich, oder nicht dieselbe gewesen. Für mich war diese Zeit prägend und ein wahrer Segen.
Wenn ich zurückschaue kann ich nur darüber staunen, wie sehr ich persönlich, aber besonders in meinem Glaubensleben gewachsen bin. Ich bin meinem Herrn, Jesus Christus so dankbar für alle Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind und mitunter bedeutend zu meinem Wachstum beigetragen haben. Ich bin mir sicher, dass ich auch nach Jahren viele dieser genialen Menschen, auch wenn sie räumlich von mir getrennt sein mögen, meine Freunde nennen werden kann.

Freitag, 20. Februar 2015

Safari | Last week



St. Lucia | Pietermaritzburg

Ihr fragt euch sicher warum ich letzte Woche keinen Blogpost veröffentlicht habe. Ich war am Samstag zusammen mit Manu und Lisa auf einer genialen Safari ca. 250 km nördlich von Durban im Hluhluwe-Umfolozi Park. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und konnten dank nicht allzu großer Hitze sehr viele Tiere beobachten. Außer dem Leopard sahen wir alle Mitglieder der legendären Big Five. Zu ihnen zählen außerdem der Elefant, der Löwe, das Nashorn und der Büffel. Der Name Big Five kommt nicht daher, dass alle diese Tiere besonders groß sind, da Tiere wie die Giraffe natürlich deutlich größer sind als beispielsweise ein Leopard. Die Bezeichnung kommt daher, dass bei der Jagd auf diese Tiere immer große Gefahr besteht und oft Jäger verletzt werden.
Der Tag startete früh. Um 5.00 Uhr morgens wurden wir von unserem Backpackers-Hostel abgeholt.
Wir fuhren mit David, unserem Tourguide und einem Pärchen von St. Lucia zum Safari Park.  Unser Guide war wirklich super und sprach unglaublich gutes Deutsch, das er von all den Touristen gelernt hatte, die er über die letzten Jahre auf Touren mitgenommen hatte. Nach nicht einmal einer halben Stunde im Park sahen wir schon das erste Nashorn!
Ich war so glücklich, dass der Tag so erfolgreich startete. Keine halbe Stunde später näherten wir uns ein paar Geländewagen, die offensichtlich etwas entdeckt hatten. Und tatsächlich! Fünf Löwen lagen ca. 100m von uns auf einem Bergrücken und sonnten sich in der Morgensonne. Vor der Safari hatte ich ehrlich nicht erwartet Löwen zu sehen, weil das unserem Guide zufolge nur ein bis zwei Mal die Woche vorkommt. Nachdem wir genug Fotos gemacht hatten ging es weiter.
Ein paar Minuten später hielt David wieder an und zeigte nach rechts. Da standen sie. Zwei riesige afrikanische Elefanten. Es ist wirklich cool wie diese Tiere sich bewegen und ihren Rüssel benützen um Dinge zu greifen. Nun hatten wir schon drei der Big Five in den ersten 1,5h gesehen. Als wir an den großen Fluss kamen der den Park durchzieht gelang mir das typische Afrika Bild mit einem Elefanten, der einen Fluss durchquert. Auf der anderen Seite der Brücke sahen wir in der Ferne einen einzelnen Büffel am Wasser liegen. Ich hoffte trotzdem darauf ihn noch aus der Nähe sehen zu können. Das gelang uns dann später. Wir sahen nicht nur einen Büffel, sondern ca. 50 beim Schlammbaden.
Das absolute Highlight des Tages war jedoch ein Gepard, den wir kurz vor dem Mittagessen entdeckten. Er war gerade dabei sich an eine Gruppe von Antilopen anzuschleichen. Unglaublich, dass wir live sehen konnten, wie er sich zur Jagd vorbereitete. Langsam und mit gespitzten Ohren versuchte er sich einen besseren Platz zu verschaffen um seinen Sprint anzusetzen. Dann plötzlich rannte er los. Wir sahen eines der schnellsten Tiere beim Jagdversuch! Was für ein Privileg!
Die Antilopen sind allerdings auch nicht gerade langsam und so konnten sie dem Angreifer entkommen.
Nachdem wir einen super Braii hatten und noch ein paar Elefanten und Nashörner gesehen hatten machten wir uns auf den Rückweg nach St. Lucia. Am selben Tag fuhren wir auch schon wieder zurück nach Pietermaritzburg, da wir am Sonntag in die Kirche wollten.
Ein sehr erfolgreicher Safari-Tag endete dann mit einem Stromausfall im YDC, wie es in letzter Zeit leider wieder öfter vorkommt. Ich hatte also die Möglichkeit nur mit zwei Taschenlampen zu duschen. Auch eine weitere afrikanische Erfahrung.

Es sind nun noch fünf Tage bis zu meinem Flug. Ich habe deswegen nächste Woche frei genommen, um mich auf das Packen zu konzentrieren, was wahrscheinlich eine ziemliche Herausforderung werden wird. Das bedeutet jedoch, dass ich gestern meinen letzten vollen Arbeitstag im Boys Shelter hatte. Ich werde natürlich noch ein paar Mal rüber gehen, es ist trotzdem traurig zu wissen, dass ich diese Jungs und die Uncles verlassen werde. Nachdem Lisa und ich heute morgen beim Prayer Meeting verabschiedet wurden und es leckeren Kuchen für alle gab laufen bald die letzten Vorbereitungen für die Talent Show, die Lisa und ich als letztes Event mit den Jungs und Mädchen aus den Sheltern geplant haben.
Ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige bin, der geschockt ist, dass sechs Monate schon vorbei sind.
Ich freue mich natürlich darauf meine Familie und Freunde zuhause bald wiederzusehen, es ist trotzdem schade das zu verlassen, was für sechs Monate mein zuhause war.
Ich kann nur Staunen, wie gesegnet ich durch diese Zeit bin und wie sehr ich in meinem persönlichen Glaubensleben und meiner Persönlichkeit gewachsen bin. Nicht nur die atemberaubend schöne Natur, aber auch besonders die Leute die ich hier in Süd Afrika kennenlernen durfte, werden in der Zukunft bestimmt meine Urlaubsplanung beeinflussen.

Allen euch, die meinen Blog über die letzten Wochen und Monate gelesen haben möchte ich dafür danken, dass ihr so interessiert an meinen Erlebnissen wart! Ich hoffe die Geschichten die ich erzählen konnte und die Bilder die ich zeigen konnte haben euch die Möglichkeit gegeben ein bisschen von dem zu spüren, was ich erlebe. Ich freue mich wenn ich euch durch diesen Blog inspirieren konnte dem Ruf Gottes zu folgen und sich auf ein Abenteuer mit ihm einzulassen. Für mich war es eine, wenn nicht die beste Erfahrung, meines noch jungen Lebens.
An dieser Stelle möchte ich einfach noch einen kurzen Bibelvers teilen, der mich über die letzten Monate zum Staunen gebracht hat.

1. Timotheus 1,12: „Ich danke unserem Herrn Jesus Christus immer wieder, dass er gerade mich für vertrauenswürdig erachtet hat, ihm zu dienen, und dass er mir dafür auch die Kraft schenkte.“

Freitag, 6. Februar 2015

Bye Tania | Hide and Seek | Worshipteam






















Pietermaritzburg

Am Montag war nach 5 Monaten der Tag gekommen, den ich schon seit Wochen "gefürchetet" hatte. Es war Zeit "Bye Tania" zu sagen. Wir alle hatten sehr viel Spaß aber auch sehr gute, manchmal herausfordernde, aber immer ermutigende Gespräche mit unserer kleinen Australierin. Ich bin so unglaublich dankbar für die Zeit, die wir zusammen haben durften. Mit ihrer positiven und liebevollen Art schaffte sie es unsere Gruppe über die letzten Monate zu einer zweiten Familie zusammenwachsenzulassen. Es war ein emotionales Wochenende für mich, aber der eigentliche Abschied am Flughafen war dann eigentlich gar nicht so schlimm wie gedacht. Dank Whatsapp und Skype ist es aber heute ja nicht mehr schwer in Kontakt zu bleiben, und so halten wir uns auf dem Laufenden.
Am Dienstag kam Debbie im YDC an. Sie ist eine eher ruhigere Person, was für mich nach unserer letzten Gruppe schon fast ungewohnt ist, aber dem Haus sicher gut tun wird. Nun warten wir nur noch auf die Ankunft von Friederike, die morgen in Durban landet. Nach Anne's Abreise am kommenden Sonntag wird sich das Haus dann nicht mehr verändern bis Lisa und ich am 25.02. die Heimreise antreten. Es fühlt sich sehr komisch an, dass weniger als drei Wochen übrig sind. Meine Gefühle sind sehr gemischt, da mir die Arbeit mit den Jungs im Moment wirklich viel Spaß macht, auf der anderen Seite vermisse ich das Freiheits- und Sicherheitsgefühl, das wir in Deutschland als so selbstverständlich nehmen.
In den letzten Tagen hatten wir viele Stromausfälle, die neben Verzögerungen beim Abendessen und einem Candle Light Dinner auch zu einem komplett dunklen Boys Shelter führten. Ich sorgte mit meinem Iron-Man Kostüm dafür, dass wir genug Licht hatten, um das Abendessen an die Jungs zu verteilen. Nachdem die Jungs mit dem Kostüm gespielt hatten nutzten wir die Zeit, um Verstecken im Dunkeln zu spielen. Nicht nur die Jungs hatten viel mehr Spaß, als mit der gewöhnlichen Abendaktivität - Fernsehen.
Nachdem das Licht um 20.00 Uhr dann wieder zurück war, konnten die Jungs ihre restlichen Aufgaben erfüllen und wir hatten die tägliche Andacht.
Ihr fragt euch sicher was es sich mit "Worshipteam" in der Überschrift auf sich hat.. Von heute an werde ich in der Cornerstone Gemeinde noch für ein paar Mal im Worshipteam mitspielen. Nachdem Calvin und Mauro nun nicht mehr da sind, ist ein ziemlich großes Loch an E-Gitaristen entstanden. Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit bekomme in der Gemeinde für ein paar Wochen in den Dienst einzusteigen! Über die letzten Monate hatte ich mein Team zuhause sehr vermisst. Wir hatten zwar viele gute Jamsessions, aber es ist trotzdem etwas anderes für die Gemeinde zu dienen.

Freitag, 30. Januar 2015

Shelly Beach Part II | Bye Mauro and Calvin

 Shelly Beach | Pietermaritzburg

Wie viel Kraft Wasser haben kann wurde mir am Wochenende wieder ganz neu bewusst! Die Wellen, die in Shelly Beach rund um die Uhr an den Strand rollen werfen mich mit Leichtigkeit um und geben super Motive für Fotos! Dieser geniale Shot ist Manu gelungen, als ich auf einer Art Kaimauer stand. Sie begrenzt ein Schwimmbecken, in dem man sicher schwimmen kann, da die Wellen und Strömungen zu stark sind um direkt im Meer zu schwimmen. Mit dem warmen Wasser des Indischen Ozeans macht es aber auch wirklich viel Spaß von den Wellen und der Gischt erwischen zu lassen.
Neben der wilden See genossen wir am Wochenende viel gutes Essen in zwei wunderschönen Wohnungen mit Meerblick. Unsere Gruppe bestand aus sieben YFC-Volontären und fünf Freunde aus der Gemeinde. Wir wollten zusammen ein letztes Wochenende verbringen, bevor Calvin, Mauro, Tania und Stacie Pietermaritzburg verlassen. Mauro konnte jedoch leider nicht mitkommen, da er schon am Sonntagmorgen nach Kapstadt aufbrach und dementsprechend packen musste. Es ist wirklich schade, dass alle diese guten Freunde in einer so kurzen Zeit gehen. Für mich werden sie auf jeden Fall ein schöner Teil meiner Erinnerungen an diese Zeit sein!
Am Samstagmorgen machte sich Calvin mit Stacie's Auto auf den Weg nach Durban, um Noma von der Busstation abzuholen. Gegen ca. 9.00 Uhr bekam Sean einen Anruf. Calvin war ca. 10 Kilometer von Shelly Beach auf der N2 (einer Autobahn) mit dem Auto stehengeblieben. Glücklicherweise hatten wir den Avanza als zweites Auto und so machten Tania, Sean und ich uns auf den Weg. Nach ca. 15 Minuten sahen wir Stacie's Golf auf dem Grasstreifen der Gegenfahrbahn stehen. Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, versuchten wir das Problem zu finden. Calvin tippte, dass die Benzinpumpe defekt ist. Das bedeutete in diesem Moment, dass wir mit diesem Auto nicht zurückfahren konnten. Abschleppen war die Alternative. Natürlich hatten wir kein Abschleppseil im Auto und so versuchten wir Autos zu stoppen, um zu fragen, ob uns einer von den Fahrern ein Seil leihen kann. Der Fahrer des zweiten Autos das hielt hatte tatsächlich ein Seil und gab es nach einer Weile überlegen ab. Nun ging es ans Abschleppen.. Tania leistete dabei wirklich gute Arbeit und brachte das Auto gefühlvoll von der Autobahn. Zurück in der Stadt mussten wir noch eine Weile an der Küste entlang fahren und produzierten dadurch eine schöne Autokolonne. An einer Bushaltestelle hielten wir kurz an, um den Fahren die Möglichkeit zu überholen zu geben. Als Tania danach wieder anfuhr vergaß sie kurz, dass wir ein Auto im Schlepptau hatten und nach einem lauten Knall war klar: Wir haben das geliehene Seil zerstört. Es blieb uns trotzdem nichts anderes übrig als das Seil zusammenzuknoten und weiterzufahren. Am Sonntag bekam Stacie dann einen Anruf, dass wir das Seil behalten können, was die Situation weniger peinlich machte.
Stacie kontaktierte einen Mechaniker, der innerhalb einer halben Stunde am Haus war und das eigentliche Problem entdeckte. Nicht die Benzinpumpe, sondern ein Kabel, das für die Zündung verantwortlich ist war defekt. Innerhalb von einer Stunde konnten wir das Auto abholen. Das war wirklich wichtig, da wir das Auto brauchten um am Sonntagmorgen wieder nach Pietermaritzburg zu kommen.
Auf unserem Weg zurück nach PMB hielten wir auf den Vorschlag von Mali, dem einzigen Süd Afrikaner im Auto, an einer Mall an, in der man Schlittschuhlaufen kann.
Unglaublich komisch auf Eis zu stehen, wenn man eine Stunde zuvor bei 36° am Strand stand.
Zum Abschied von Calvin luden wir am Mittwoch nochmal sechs Freunde zum Abendessen ins YDC ein. Ich kochte Spaghetti Bolognese und danach hatten wir eine coole Jamsession. Es wurde ziemlich emotional, als wir uns dann von Calvin verabschiedeten. Er zieht ebenfalls nach Kapstadt, um seine Firma auszubauen. Checkt seine Internetseite aus:http://neopixel.co.za/!  Er ist ein sehr guter und kreativer Videographer und ein absolut genialer Typ.
Gestern hatte ich meine erste Nachtschicht im Boys Shelter. Bonga brauchte Unterstützung, weil er der einzige Mitarbeiter war, der über Nacht im Shelter war. Der Wecker klingelte vor 5.30, weshalb mein Körper schon den ganzen Tag nach Kaffee schreit.
Manu und Tim sind im Moment in Durban, um Felicitas abzuholen. Sie wird von heute an mit uns zusammen im YDC wohnen. Nächsten Montag und Freitag bekommen wir dann zwei weitere deutsche Mädchen ins Haus.
Ich stecke in zwei Wochen der Veränderungen und hoffe, dass ich am Wochenende ein bisschen Zeit für mich finde, um etwas zu entspannen.

Freitag, 23. Januar 2015

Cumberland Nature Reserve | Drum Video in Site 11

Pietermaritzburg

Nach der hektischen letzten Woche entschieden wir uns am Samstag ein bisschen Zeit in der Natur verbringen wollen. Deshalb machten wir uns auf Richtung Cumberland Nature Reserve, wohin wir ursprünglich an meinem Geburtstag wollten. Ich hatte daher die angebliche Adresse noch in einem Chatverlauf und fütterte mein Smartphone damit. Als wir nach ca. 20 Minuten dann in eine Schotterpiste einbogen, bekam ich Zweifel ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Zunächst dachten wir uns nicht viel dabei und fuhren bis zum Ende der "Straße" an dem Google Maps zufolge des Reserve liegen sollte. Wir erreichten also das Haus einer älteren Frau, deren ziemlich großen Hunde uns zunächst einmal mit lautem Gebäll begrüßten. Sie versicherte, dass sie in 40 Jahren in denen sie in diesem Haus wohnt noch nie von Cumberland gehört hat.
Eine ziemlich peinliche Situation für mich, aber auch einfach sehr witzig! Meine WG-Mitbewohner machten sich natürlich den Rest des Tages über mich lustig, aber nun standen wir dort am Ende der Schotterpiste ohne Handyempfang. Wir entschieden zunächst zur geteerten Straße zurück zu fahren und dann nochmal nach der Route zu suchen. Dieses Mal übernahm Tim diese Aufgabe. Er fand heraus, dass wir in die entgegengesetze Richtung gefahren waren und uns jetzt eine Stunde entfernt befinden. Wir entschieden uns trotzdem zum eigentlichen Reserve zu fahren. Das Vertauen auf meine Navigationskünste dürfte nun ziemlich geschrumpft sein.
Als wir dann in der Natur angekommen waren nahm ich mir Zeit einfach mal der Natur zuzuhören. Nach dem Lärm, den wir jeden Tag in der Stadt um uns herum haben, war es sehr entspannend den natürlichen Geräuschen zuzuhören.
Andere schöne, rhytmische Geräusche umgaben mich dann am Mittwoch. Tim hatte seit längerem geplant ein Schlagzeug Video in einer Community aufzunehmen. Zusammen mit Calvin, fünf Kameras und einem Drumset im Gepäck machten wir uns also am Mittwochmorgen auf in die Community "Site 11", in der ich einmal pro Woche arbeite. Es war ein cooles Projekt und eine Ehre mit Calvin zu filmen zu dürfen, der mir die zweite Kamera gab, um den zweiten Blickwinkel aufzunehmen. Die Reaktionen der Kinder waren super!
Sie tanzten um den breit grinsenden Tim, während Calvin und ich versuchten all das so gut es geht einzufangen. Nach ca. 2 Stunden bekam Tim spontan Unterstützung von einem Rapper aus der Community. Zusammen nahmen die beiden ein paar Songs auf und am Ende erzählte Tim in einem Interview über seine Erfahrungen in der Arbeit für YFC-KwaZulu-Natal.
Ich bin sehr gespannt auf das Resultat und hoffe, dass mein Filmmaterial verwendbar ist.

Bevor Tania, Stacie und Calvin in den nächsten zwei Wochen Pietermaritzburg leider verlassen werden, hat Stacie ein Wochenende am Strand organisiert. Wir werden heute gegen zwei Uhr mit Badekleidung und Instrumenten bewaffnet aufbrechen. Ich freue mich auf die 26° Wassertemperatur, nachdem das Wasser in Kapstadt nur ca. 14° gehabt hatte. Der Unterschied zwischen Atlantik und Indik ist in diesem Punkt ziemlich extrem. Ich freue mich auch schon auf die Jamsessions, die wir haben werden, da wir ein viele gute Musiker dabei haben werden. Ich denke da nur an die Zion Acoustic Session von Hillsong :). So professionell wird es zwar mit Sicherheit nicht werden, aber bestimmt nicht minder gut!
Bilder und Videos dieser Woche folgen dann. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, wo und mit wem ihr es auch verbringt!

Freitag, 16. Januar 2015

Bye Anja | Back to Work



Pietermaritzburg

Was hier nach einem schönen Abendessen aussieht hat eigentlich einen traurigen Hintergrund. Wir trafen uns am Samstagabend bei Jayz Grill, um „Bye Anja“ zu sagen. Nach drei Monaten in Süd Afrika musste sie am Montag nach Hause fliegen. Mehr als alle YDC-Mitglieder wird sie aber mit Sicherheit von Kwanele, ihrem Freund (siehe Bild) vermisst werden. Es war eine gute Zeit mit dir Anja! Sie war diejenige, die dafür sorgte, dass das Haus nicht zu unordentlich wird, falls wir mal wieder etwas nachlässig wurden. Die freundliche Art und das Lachen werde ich aber vermutlich am meisten vermissen. Eingeladen waren auch Calvin (vorne rechts) und Mauro (links) aus der Cornerstone Gemeinde, die in den letzten Monaten sehr gute Freunde geworden sind. Beide ziehen Ende diesen Monats in das schöne Kapstadt, um dort zu arbeiten, bzw. zu studieren. Ich freue mich natürlich für beide, dass sie ihre Reise in einer der schönsten Städte des Landes fortsetzen können, aber andererseits werde ich die Jam-Sessions, das Mate-Tee trinken, das „30 seconds“ spielen und die Gemeinschaft sehr vermissen.
Nachdem Anja also abgereist war, hieß es für uns „zurück an die Arbeit“! Ich freute mich darauf endlich wieder durchzustarten und der erste Arbeitstag in 2015 war besonders cool, weil ich mit den drei verbleibenden Shelter-Jungs, Manu und Bonga direkt mal ins Freibad ging. Bei 38°C war das aber auch eindeutig die richtige Entscheidung. Für die Jungs ist es etwas ganz besonderes schwimmen zu gehen und ich war erstaunt welche Fortschritte sie mit dem Schwimmen gemacht haben. Über die Neujahrstage waren sie auf einem Camp gewesen, auf dem sie offenbar Schwimmunterricht hatten.
So gut der erste Tag war, so überraschend kam es, dass einer der Jungs, mit dem ich seit Beginn meines Einsatz zusammen war am Dienstag Abend plötzlich fortrannte. Für uns als Mitarbeiter war die Überraschung deshalb so groß, weil der Junge den ganzen Tag über normal mit uns gespielt und Eis gegessen hatte. Vermutlich liegt der Fehler allerdings nicht bei uns als Mitarbeiter, sondern bei dem Jungen, der offenbar seiner Sucht nicht mehr widerstehen konnte. Die meisten Kinder im Shelter kommen von der Straße, wo viele von ihnen täglich Kleber schnüffeln, um Hunger und Schmerzen zu unterdrücken. Nach über vier Monaten Abstinenz sieht es nun so aus, als hätte der Junge es nicht mehr ohne Kleber ausgehalten.
Über die letzte Woche habe ich außerdem von Tim erfahren welche Kinder vom Outreachteam wieder auf der Straße gesichtet wurden. Es ist ziemlich herausfordernd zu hören und zu sehen wie Jungs nach drei Monaten professionellem Entzug zurück zu Drogen gehen und sich erneut für ein Leben auf der Straße entscheiden. Das Outreachteam hat entschieden viele der Jungs vom letzten Jahr wieder zurück ins Shelter zu holen, um zu verhindern, dass die Arbeit die YFC jeden Tag mit ihnen geleistet hat, durch Drogenmissbrauch und Straßenleben einfach so zunichte gemacht wird.


Viele Dinge werden sich in den nächsten Wochen ändern. Bis zu meiner Abreise werden einige Herausforderungen auf mich zukommen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich im Haus viel Unterstützung bekommen werde. Nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch viel Gebet wird für mich in den nächsten sechs Wochen nötig sein.

Sonntag, 11. Januar 2015

Unser Trip nach Kapstadt und Magaliesburg


Kapstadt | Magaliesburg

20 Tage, 48 Stunden Busreisen,  viele neue Bekanntschaften und Eindrücke dieses wunderschönen Landes – Ein Abenteuer liegt hinter mir, in dem nicht alles perfekt, aber aufregend lief. Als wir uns am 21. Dezember zur Busstation aufmachten, waren Lisa, Manu, Tim und ich sehr gespannt auf den Urlaub, auf den wir uns schon seit Wochen gefreut hatten. Gegen Ende des Jahres waren wir auf vielen verschiedenen Veranstaltungen und hatten wenig Zeit um Auszuruhen, weshalb sich alle auf eine kleine Auszeit freuten.
Als wir uns in den Intercape Sleepliner setzten konnte ich nicht glauben, wie komfortabel diese Busse ausgestattet sind. Viel Beinfreiheit und ein Sitz, der fast in Liegeposition zu bringen ist machten die Busreise zu Beginn der Ferien angenehmer als alle meine bisherigen Fahrten. Dazu kam, dass ich den Sonnenunter- und Aufgang in Mitten Süd Afrikas genießen konnte.

In Kapstadt wurden wir dann von unserem Autovermieter abgeholt, der uns den ganzen Urlaub über auf Trapp hielt. Zunächst war das reservierte Auto nicht verfügbar, weil es in der Werkstatt war. Unser Vermieter versprach uns noch am selben Tag zu versuchen das Auto zurückzubekommen und setzte uns zunächst bei unserem Backpackers-Hostel ab. Dort trafen wir Theresa und Annbritt, zwei JFC-Volontäre, die in George arbeiten. Die ersten acht Tage besuchten wir also zusammen die typischen Touristenattraktionen in und um Kapstadt.

Dafür brauchten wir natürlich ein Auto. Ich war deswegen so froh noch am ersten Tag die Nachricht zu bekommen, dass uns unser Auto am Abend gebracht wird. Entgegen unserer Erwartung bekamen wir aber keinen Mazda 323, sondern einen Golf II, den unser Vermieter am selben Tag gekauft hatte. Das Auto zu fahren war eine ziemliche Herausforderung. Meine ersten eigenen Fahrversuche auf Süd Afrikas Straßen unternahm ich also mit einem Auto, bei dem man an jeder Ampel kämpfen musste, um den ersten Gang einzulegen. Entgegen meiner Erwartungen brachte uns der kleine Chico aber ganz gut durch die ersten drei Tage. Dann bekamen wir einen Austauschwagen. Es war ebenfalls ein Golf II, bei dem mit der Schaltung aber alles stimmte, und in dem wir uns alle auch etwas sicherer fühlten. Dieses Sicherheitsgefühl war dann aber auch vergangen, als unser Auto zu rauchen begann, nachdem wir in einem langen Stau Richtung Tafelberg und Lion’s Head standen.
Die Kupplung funktionierte in diesem Augenblick überhaupt nicht mehr und obwohl das Kühlwasser kochte hatte die Kontrolllampe nicht geleuchtet. Glücklicherweise waren wir fast am Parkplatz angekommen, sodass wir das Auto in eine Parklücke schieben konnten. Wir waren alle sehr besorgt, dass die Kupplung zerstört zu haben. Wir entschieden trotzdem die geplante Wanderung auf den Lion’s Head zu machen und dem Auto ein bisschen Zeit zum Abkühlen zu geben. Zuvor beteten wir aber noch für die Situation. Wir konnten uns recht gut durch die Ausblicke auf die Stadt, den Tafelberg, Robben Island und Camps Bay von unserem Problem ablenken.



Als wir zurück zum Auto gekommen waren füllten wir zunächst das Kühlwasser nach, das fast komplett verdampft war. Nach dem ersten Versuch mit dem Auto zu fahren waren wir nicht sicher ob wir es zum Hostel schaffen würden, aber wir entschieden uns das Risiko einzugehen. Entgegen meiner Erwartung funktionierte die Kupplung wieder einigermaßen und wir konnten nachdem wir uns auf der Longstreet und dem Green Market umgesehen hatten wieder zurück zum Hostel fahren. Als ich das Auto am darauf folgenden Tag nach Blauuberg fuhr fühlte sich alles wieder ziemlich normal an, was für mich ein Wunder war!
Bevor wir diese Probleme auftraten brachte uns das Auto allerdings sehr gut durch die Tage und deshalb hatten wir die Chance all diese Dinge zu sehen, die man sehen sollte wenn man in Kapstadt ist: Tafelberg, Kap der guten Hoffnung,  Boulder Beach, Waterfront, Stellenbosch – Bilton Wines, Weihnachtsgottesdienst in der Hillsong Church.
Alle diese Orte sind auf ihre Art super schön! Um euch nicht durch mein Schreiben zu langweilen lasse ich hier einfach mal die Bilder sprechen!


Die letzten drei Tage verbrachten wir in Blauuberg im Strandhaus der JFC-Volontäre aus Kapstadt. Der Ausblick aus deren Wohnzimmer ist unglaublich. Man erreicht den Strand in zwei Gehminuten. Dort Silvester zu feiern war schon etwas ganz besonderes!
Nicht nur weil der Ort genial ist, sondern auch weil alle deutschen JFC Süd Afrika Volontäre am Silvesterabend dort versammelt waren! Es war spannend alle diese Leute nach dem Vorbereitungsseminar nun im eigentlichen Einsatzland wiederzusehen! Die Geschichten und Erfahrungen der Anderen waren dabei besonders interessant. Uns fiel dabei auf, dass die Volontäre in Kapstadt, George und Knysna ein ziemlich europäisch geprägtes Leben führen und weniger vorsichtiger sein müssen als wir. Trotz allem bin ich sehr zufrieden mit dem Einsatzort an dem ich bin. Wir haben zwar nicht das Meer und müssen mehr Acht geben, aber unsere Arbeit und Gemeinschaft im Haus überwiegt das aus meiner Sicht!
Als wir am 31. Dezember Chili con Carne gegessen hatten und es langsam auf Mitternacht zuging starteten wir eine Worship-Session, bei der ich die Ehre hatte mit sehr guten Musikern zu spielen! Als wir uns eine halbe Stunde vor Neujahr auf zum Strand machten war immernoch kein Ende der Jamsession in Sicht. Wir nahmen die Gitarren und Trommeln einfach mit und unterhielten die anderen Leute am Strand mit ein unserer Musik. Nachdem wir auf das neue Jahr angestoßen hatten und jeder den obligatorischen Selfie an seine Familie und Freunde geschickt hatte, machten wir uns auf den Rückweg zum Haus, in dem wir noch bis halb fünf tanzten und uns unterhielten. Um fünf Uhr musste ich dann Theresa und Annbritt zur Busstation in Kapstadt bringen. Lena und Berson begleiteten mich ebenfalls und so sahen wir den Sonnenaufgang während wir in Richtung Tafelberg fuhren. Bis sieben Uhr waren wir anschließend noch am Strand, da das restliche Haus mittlerweile schlief.

Am zweiten Januar hieß es dann „Goodbye Capetown!“. Wir machten uns auf den Weg zur Youthweek in der Nähe von Johannesburg. Nach zwei Stunden Busfahrt wurde ich plötzlich aus dem Schlaf gerissen, als jemand mir sagte, dass die Bremse nicht mehr richtig funtioniere. So viel ich verstand war sie nicht ordnungsgemäß entlüftet. Wir standen also nun auf dem Parkplatz und mussten auf den Mechaniker warten, der aus Kapstadt kommen musste. Nachdem ich aus Langeweile einen Burger bei Steers zu essen entschied ich mich die Zeit zu nutzen um etwas auf der Ukulele zu spielen, die ich von Tania für die Reise ausgeliehen hatte. Zwei Kinder sprachen mich an, warum ich denn auf einer Kindergitarre spielen würde und nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass das Instrument eine Ukulele ist sang ich ein paar Katy Perry Lieder mit ihnen und unterhielt mich mit ihnen bis der Bus repariert war.
Die Youthweek erreichten wir aufgrund unserer Verspätung als letzte Gruppe, wodurch wir direkt ins laufende Programm geworfen wurden. Alle Teilnehmer waren in vier Gruppen nach Herkunftsregion eingeteilt und über die ganze Woche versuchten die Gruppen durch Sportwettkämpfe und Gruppen Performances Punkte für das eigene Team zu sammeln. Ich freute mich sehr darüber, dass so viel Sport auf dem Programm stand, denn besonders Volleyball hatte mir in den letzten Monaten ziemlich gefehlt. Obwohl die einzelnen Programmpunkte, die unter Anderem zwei Gottesdienste pro Tag und Workshops enthielten, sehr gut waren, hätte ich mir ein bisschen mehr Pausen gewünscht. Von 7.20 Uhr am Morgen bis mindestens 21.00 Uhr war das Programm so straff, dass man schon vor dem Frühstück seine Zähne putzen musste. Nichtsdestotrotz war die Woche super um das Jahr zu beginnen! Ich hatte noch mehr Zeit mit den anderen deutschen Volontären, konnte aber auch Süd Afrikaner und Leute aus Botswana, Swaziland, Mozambique und Lesotho kennenlernen.
Nach diesen ereignisreichen Wochen sitze ich jetzt wieder in Pietermaritzburg und versuche mich an die Dinge zu erinnern, die sonst noch passiert sind. Die drei Jungs im Boys Shelter und die Mitarbeiter, die wir heute schon gesehen haben, freuten sich sehr, dass wir jetzt zurück sind.
Es ist ein gutes Gefühl wieder „daheim“ zu sein und sich auf die letzten sechs einhalb Wochen Arbeit vorzubereiten.
Für alle die noch genauer wissen wollen, was ich im Urlaub am meisten genossen habe und was man nicht verpassen darf, falls man je die Möglichkeit hat in Kapstadt und Umgebung zu sein, kann ich gerne persönlich die Fragen beantworten.
Allen, die sich bis hier her durchgekämpft haben, möchte ich für euer Interesse und eure Geduld danken!

Der größte Dank gilt aber mit Rückblick auf diese Reise aber unserem großen Gott, der uns trotz ein paar Schwierigkeiten bewahrt hat und diese Reise dadurch zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat!