Kapstadt | Magaliesburg
20 Tage, 48 Stunden Busreisen, viele neue Bekanntschaften und Eindrücke
dieses wunderschönen Landes – Ein Abenteuer liegt hinter mir, in dem nicht
alles perfekt, aber aufregend lief. Als wir uns am 21. Dezember zur Busstation
aufmachten, waren Lisa, Manu, Tim und ich sehr gespannt auf den Urlaub, auf den
wir uns schon seit Wochen gefreut hatten. Gegen Ende des Jahres waren wir auf
vielen verschiedenen Veranstaltungen und hatten wenig Zeit um Auszuruhen,
weshalb sich alle auf eine kleine Auszeit freuten.
Als wir uns in den Intercape Sleepliner setzten konnte ich
nicht glauben, wie komfortabel diese Busse ausgestattet sind. Viel Beinfreiheit
und ein Sitz, der fast in Liegeposition zu bringen ist machten die Busreise zu
Beginn der Ferien angenehmer als alle meine bisherigen Fahrten. Dazu kam, dass
ich den Sonnenunter- und Aufgang in Mitten Süd Afrikas genießen konnte.
In Kapstadt wurden wir dann von unserem Autovermieter abgeholt,
der uns den ganzen Urlaub über auf Trapp hielt. Zunächst war das reservierte
Auto nicht verfügbar, weil es in der Werkstatt war. Unser Vermieter versprach
uns noch am selben Tag zu versuchen das Auto zurückzubekommen und setzte uns
zunächst bei unserem Backpackers-Hostel ab. Dort trafen wir Theresa und
Annbritt, zwei JFC-Volontäre, die in George arbeiten. Die ersten acht Tage besuchten
wir also zusammen die typischen Touristenattraktionen in und um Kapstadt.
Dafür brauchten wir
natürlich ein Auto. Ich war deswegen so froh noch am ersten Tag die Nachricht
zu bekommen, dass uns unser Auto am Abend gebracht wird. Entgegen unserer
Erwartung bekamen wir aber keinen Mazda 323, sondern einen Golf II, den unser
Vermieter am selben Tag gekauft hatte. Das Auto zu fahren war eine ziemliche
Herausforderung. Meine ersten eigenen Fahrversuche auf Süd Afrikas Straßen
unternahm ich also mit einem Auto, bei dem man an jeder Ampel kämpfen musste,
um den ersten Gang einzulegen. Entgegen meiner Erwartungen brachte uns der
kleine Chico aber ganz gut durch die ersten drei Tage. Dann bekamen wir einen
Austauschwagen. Es war ebenfalls ein Golf II, bei dem mit der Schaltung aber
alles stimmte, und in dem wir uns alle auch etwas sicherer fühlten. Dieses
Sicherheitsgefühl war dann aber auch vergangen, als unser Auto zu rauchen
begann, nachdem wir in einem langen Stau Richtung Tafelberg und Lion’s Head
standen.
Die Kupplung funktionierte in diesem Augenblick überhaupt nicht mehr
und obwohl das Kühlwasser kochte hatte die Kontrolllampe nicht geleuchtet.
Glücklicherweise waren wir fast am Parkplatz angekommen, sodass wir das Auto in
eine Parklücke schieben konnten. Wir waren alle sehr besorgt, dass die Kupplung
zerstört zu haben. Wir entschieden trotzdem die geplante Wanderung auf den
Lion’s Head zu machen und dem Auto ein bisschen Zeit zum Abkühlen zu geben.
Zuvor beteten wir aber noch für die Situation. Wir konnten uns recht gut durch
die Ausblicke auf die Stadt, den Tafelberg, Robben Island und Camps Bay von unserem
Problem ablenken.
Als wir zurück zum Auto gekommen waren füllten wir zunächst
das Kühlwasser nach, das fast komplett verdampft war. Nach dem ersten Versuch
mit dem Auto zu fahren waren wir nicht sicher ob wir es zum Hostel schaffen
würden, aber wir entschieden uns das Risiko einzugehen. Entgegen meiner
Erwartung funktionierte die Kupplung wieder einigermaßen und wir konnten
nachdem wir uns auf der Longstreet und dem Green Market umgesehen hatten wieder
zurück zum Hostel fahren. Als ich das Auto am darauf folgenden Tag nach
Blauuberg fuhr fühlte sich alles wieder ziemlich normal an, was für mich ein
Wunder war!
Bevor wir diese Probleme auftraten brachte uns das Auto
allerdings sehr gut durch die Tage und deshalb hatten wir die Chance all diese
Dinge zu sehen, die man sehen sollte wenn man in Kapstadt ist: Tafelberg, Kap
der guten Hoffnung, Boulder Beach, Waterfront,
Stellenbosch – Bilton Wines, Weihnachtsgottesdienst in der Hillsong Church.
Alle diese Orte sind auf ihre Art super schön! Um euch nicht
durch mein Schreiben zu langweilen lasse ich hier einfach mal die Bilder
sprechen!
Die letzten drei Tage
verbrachten wir in Blauuberg im Strandhaus der JFC-Volontäre aus Kapstadt. Der
Ausblick aus deren Wohnzimmer ist unglaublich. Man erreicht den Strand in zwei
Gehminuten. Dort Silvester zu feiern war schon etwas ganz besonderes!
Nicht nur
weil der Ort genial ist, sondern auch weil alle deutschen JFC Süd Afrika
Volontäre am Silvesterabend dort versammelt waren! Es war spannend alle diese
Leute nach dem Vorbereitungsseminar nun im eigentlichen Einsatzland
wiederzusehen! Die Geschichten und Erfahrungen der Anderen waren dabei
besonders interessant. Uns fiel dabei auf, dass die Volontäre in Kapstadt,
George und Knysna ein ziemlich europäisch geprägtes Leben führen und weniger vorsichtiger
sein müssen als wir. Trotz allem bin ich sehr zufrieden mit dem Einsatzort an
dem ich bin. Wir haben zwar nicht das Meer und müssen mehr Acht geben, aber
unsere Arbeit und Gemeinschaft im Haus überwiegt das aus meiner Sicht!
Als wir am 31. Dezember Chili con Carne gegessen hatten und
es langsam auf Mitternacht zuging starteten wir eine Worship-Session, bei der
ich die Ehre hatte mit sehr guten Musikern zu spielen! Als wir uns eine halbe
Stunde vor Neujahr auf zum Strand machten war immernoch kein Ende der
Jamsession in Sicht. Wir nahmen die Gitarren und Trommeln einfach mit und
unterhielten die anderen Leute am Strand mit ein unserer Musik. Nachdem wir auf
das neue Jahr angestoßen hatten und jeder den obligatorischen Selfie an seine
Familie und Freunde geschickt hatte, machten wir uns auf den Rückweg zum Haus,
in dem wir noch bis halb fünf tanzten und uns unterhielten. Um fünf Uhr musste
ich dann Theresa und Annbritt zur Busstation in Kapstadt bringen. Lena und
Berson begleiteten mich ebenfalls und so sahen wir den Sonnenaufgang während
wir in Richtung Tafelberg fuhren. Bis sieben Uhr waren wir anschließend noch am
Strand, da das restliche Haus mittlerweile schlief.
Am zweiten Januar hieß
es dann „Goodbye Capetown!“. Wir machten uns auf den Weg zur Youthweek in der
Nähe von Johannesburg. Nach zwei Stunden Busfahrt wurde ich plötzlich aus dem
Schlaf gerissen, als jemand mir sagte, dass die Bremse nicht mehr richtig
funtioniere. So viel ich verstand war sie nicht ordnungsgemäß entlüftet. Wir
standen also nun auf dem Parkplatz und mussten auf den Mechaniker warten, der
aus Kapstadt kommen musste. Nachdem ich aus Langeweile einen Burger bei Steers
zu essen entschied ich mich die Zeit zu nutzen um etwas auf der Ukulele zu
spielen, die ich von Tania für die Reise ausgeliehen hatte. Zwei Kinder
sprachen mich an, warum ich denn auf einer Kindergitarre spielen würde und
nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass das Instrument eine Ukulele ist sang ich
ein paar Katy Perry Lieder mit ihnen und unterhielt mich mit ihnen bis der Bus
repariert war.
Die Youthweek erreichten wir aufgrund unserer Verspätung als
letzte Gruppe, wodurch wir direkt ins laufende Programm geworfen wurden. Alle
Teilnehmer waren in vier Gruppen nach Herkunftsregion eingeteilt und über die
ganze Woche versuchten die Gruppen durch Sportwettkämpfe und Gruppen
Performances Punkte für das eigene Team zu sammeln. Ich freute mich sehr
darüber, dass so viel Sport auf dem Programm stand, denn besonders Volleyball
hatte mir in den letzten Monaten ziemlich gefehlt. Obwohl die einzelnen
Programmpunkte, die unter Anderem zwei Gottesdienste pro Tag und Workshops
enthielten, sehr gut waren, hätte ich mir ein bisschen mehr Pausen gewünscht.
Von 7.20 Uhr am Morgen bis mindestens 21.00 Uhr war das Programm so straff,
dass man schon vor dem Frühstück seine Zähne putzen musste. Nichtsdestotrotz
war die Woche super um das Jahr zu beginnen! Ich hatte noch mehr Zeit mit den
anderen deutschen Volontären, konnte aber auch Süd Afrikaner und Leute aus
Botswana, Swaziland, Mozambique und Lesotho kennenlernen.
Nach diesen ereignisreichen Wochen sitze ich jetzt wieder in
Pietermaritzburg und versuche mich an die Dinge zu erinnern, die sonst noch
passiert sind. Die drei Jungs im Boys Shelter und die Mitarbeiter, die wir
heute schon gesehen haben, freuten sich sehr, dass wir jetzt zurück sind.
Es ist ein gutes Gefühl wieder „daheim“ zu sein und sich auf
die letzten sechs einhalb Wochen Arbeit vorzubereiten.
Für alle die noch genauer wissen wollen, was ich im Urlaub
am meisten genossen habe und was man nicht verpassen darf, falls man je die
Möglichkeit hat in Kapstadt und Umgebung zu sein, kann ich gerne persönlich die
Fragen beantworten.
Allen, die sich bis hier her durchgekämpft haben, möchte ich
für euer Interesse und eure Geduld danken!
Der größte Dank gilt aber mit Rückblick auf diese Reise aber
unserem großen Gott, der uns trotz ein paar Schwierigkeiten bewahrt hat und
diese Reise dadurch zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat!








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