Freitag, 30. Januar 2015

Shelly Beach Part II | Bye Mauro and Calvin

 Shelly Beach | Pietermaritzburg

Wie viel Kraft Wasser haben kann wurde mir am Wochenende wieder ganz neu bewusst! Die Wellen, die in Shelly Beach rund um die Uhr an den Strand rollen werfen mich mit Leichtigkeit um und geben super Motive für Fotos! Dieser geniale Shot ist Manu gelungen, als ich auf einer Art Kaimauer stand. Sie begrenzt ein Schwimmbecken, in dem man sicher schwimmen kann, da die Wellen und Strömungen zu stark sind um direkt im Meer zu schwimmen. Mit dem warmen Wasser des Indischen Ozeans macht es aber auch wirklich viel Spaß von den Wellen und der Gischt erwischen zu lassen.
Neben der wilden See genossen wir am Wochenende viel gutes Essen in zwei wunderschönen Wohnungen mit Meerblick. Unsere Gruppe bestand aus sieben YFC-Volontären und fünf Freunde aus der Gemeinde. Wir wollten zusammen ein letztes Wochenende verbringen, bevor Calvin, Mauro, Tania und Stacie Pietermaritzburg verlassen. Mauro konnte jedoch leider nicht mitkommen, da er schon am Sonntagmorgen nach Kapstadt aufbrach und dementsprechend packen musste. Es ist wirklich schade, dass alle diese guten Freunde in einer so kurzen Zeit gehen. Für mich werden sie auf jeden Fall ein schöner Teil meiner Erinnerungen an diese Zeit sein!
Am Samstagmorgen machte sich Calvin mit Stacie's Auto auf den Weg nach Durban, um Noma von der Busstation abzuholen. Gegen ca. 9.00 Uhr bekam Sean einen Anruf. Calvin war ca. 10 Kilometer von Shelly Beach auf der N2 (einer Autobahn) mit dem Auto stehengeblieben. Glücklicherweise hatten wir den Avanza als zweites Auto und so machten Tania, Sean und ich uns auf den Weg. Nach ca. 15 Minuten sahen wir Stacie's Golf auf dem Grasstreifen der Gegenfahrbahn stehen. Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, versuchten wir das Problem zu finden. Calvin tippte, dass die Benzinpumpe defekt ist. Das bedeutete in diesem Moment, dass wir mit diesem Auto nicht zurückfahren konnten. Abschleppen war die Alternative. Natürlich hatten wir kein Abschleppseil im Auto und so versuchten wir Autos zu stoppen, um zu fragen, ob uns einer von den Fahrern ein Seil leihen kann. Der Fahrer des zweiten Autos das hielt hatte tatsächlich ein Seil und gab es nach einer Weile überlegen ab. Nun ging es ans Abschleppen.. Tania leistete dabei wirklich gute Arbeit und brachte das Auto gefühlvoll von der Autobahn. Zurück in der Stadt mussten wir noch eine Weile an der Küste entlang fahren und produzierten dadurch eine schöne Autokolonne. An einer Bushaltestelle hielten wir kurz an, um den Fahren die Möglichkeit zu überholen zu geben. Als Tania danach wieder anfuhr vergaß sie kurz, dass wir ein Auto im Schlepptau hatten und nach einem lauten Knall war klar: Wir haben das geliehene Seil zerstört. Es blieb uns trotzdem nichts anderes übrig als das Seil zusammenzuknoten und weiterzufahren. Am Sonntag bekam Stacie dann einen Anruf, dass wir das Seil behalten können, was die Situation weniger peinlich machte.
Stacie kontaktierte einen Mechaniker, der innerhalb einer halben Stunde am Haus war und das eigentliche Problem entdeckte. Nicht die Benzinpumpe, sondern ein Kabel, das für die Zündung verantwortlich ist war defekt. Innerhalb von einer Stunde konnten wir das Auto abholen. Das war wirklich wichtig, da wir das Auto brauchten um am Sonntagmorgen wieder nach Pietermaritzburg zu kommen.
Auf unserem Weg zurück nach PMB hielten wir auf den Vorschlag von Mali, dem einzigen Süd Afrikaner im Auto, an einer Mall an, in der man Schlittschuhlaufen kann.
Unglaublich komisch auf Eis zu stehen, wenn man eine Stunde zuvor bei 36° am Strand stand.
Zum Abschied von Calvin luden wir am Mittwoch nochmal sechs Freunde zum Abendessen ins YDC ein. Ich kochte Spaghetti Bolognese und danach hatten wir eine coole Jamsession. Es wurde ziemlich emotional, als wir uns dann von Calvin verabschiedeten. Er zieht ebenfalls nach Kapstadt, um seine Firma auszubauen. Checkt seine Internetseite aus:http://neopixel.co.za/!  Er ist ein sehr guter und kreativer Videographer und ein absolut genialer Typ.
Gestern hatte ich meine erste Nachtschicht im Boys Shelter. Bonga brauchte Unterstützung, weil er der einzige Mitarbeiter war, der über Nacht im Shelter war. Der Wecker klingelte vor 5.30, weshalb mein Körper schon den ganzen Tag nach Kaffee schreit.
Manu und Tim sind im Moment in Durban, um Felicitas abzuholen. Sie wird von heute an mit uns zusammen im YDC wohnen. Nächsten Montag und Freitag bekommen wir dann zwei weitere deutsche Mädchen ins Haus.
Ich stecke in zwei Wochen der Veränderungen und hoffe, dass ich am Wochenende ein bisschen Zeit für mich finde, um etwas zu entspannen.

Freitag, 23. Januar 2015

Cumberland Nature Reserve | Drum Video in Site 11

Pietermaritzburg

Nach der hektischen letzten Woche entschieden wir uns am Samstag ein bisschen Zeit in der Natur verbringen wollen. Deshalb machten wir uns auf Richtung Cumberland Nature Reserve, wohin wir ursprünglich an meinem Geburtstag wollten. Ich hatte daher die angebliche Adresse noch in einem Chatverlauf und fütterte mein Smartphone damit. Als wir nach ca. 20 Minuten dann in eine Schotterpiste einbogen, bekam ich Zweifel ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Zunächst dachten wir uns nicht viel dabei und fuhren bis zum Ende der "Straße" an dem Google Maps zufolge des Reserve liegen sollte. Wir erreichten also das Haus einer älteren Frau, deren ziemlich großen Hunde uns zunächst einmal mit lautem Gebäll begrüßten. Sie versicherte, dass sie in 40 Jahren in denen sie in diesem Haus wohnt noch nie von Cumberland gehört hat.
Eine ziemlich peinliche Situation für mich, aber auch einfach sehr witzig! Meine WG-Mitbewohner machten sich natürlich den Rest des Tages über mich lustig, aber nun standen wir dort am Ende der Schotterpiste ohne Handyempfang. Wir entschieden zunächst zur geteerten Straße zurück zu fahren und dann nochmal nach der Route zu suchen. Dieses Mal übernahm Tim diese Aufgabe. Er fand heraus, dass wir in die entgegengesetze Richtung gefahren waren und uns jetzt eine Stunde entfernt befinden. Wir entschieden uns trotzdem zum eigentlichen Reserve zu fahren. Das Vertauen auf meine Navigationskünste dürfte nun ziemlich geschrumpft sein.
Als wir dann in der Natur angekommen waren nahm ich mir Zeit einfach mal der Natur zuzuhören. Nach dem Lärm, den wir jeden Tag in der Stadt um uns herum haben, war es sehr entspannend den natürlichen Geräuschen zuzuhören.
Andere schöne, rhytmische Geräusche umgaben mich dann am Mittwoch. Tim hatte seit längerem geplant ein Schlagzeug Video in einer Community aufzunehmen. Zusammen mit Calvin, fünf Kameras und einem Drumset im Gepäck machten wir uns also am Mittwochmorgen auf in die Community "Site 11", in der ich einmal pro Woche arbeite. Es war ein cooles Projekt und eine Ehre mit Calvin zu filmen zu dürfen, der mir die zweite Kamera gab, um den zweiten Blickwinkel aufzunehmen. Die Reaktionen der Kinder waren super!
Sie tanzten um den breit grinsenden Tim, während Calvin und ich versuchten all das so gut es geht einzufangen. Nach ca. 2 Stunden bekam Tim spontan Unterstützung von einem Rapper aus der Community. Zusammen nahmen die beiden ein paar Songs auf und am Ende erzählte Tim in einem Interview über seine Erfahrungen in der Arbeit für YFC-KwaZulu-Natal.
Ich bin sehr gespannt auf das Resultat und hoffe, dass mein Filmmaterial verwendbar ist.

Bevor Tania, Stacie und Calvin in den nächsten zwei Wochen Pietermaritzburg leider verlassen werden, hat Stacie ein Wochenende am Strand organisiert. Wir werden heute gegen zwei Uhr mit Badekleidung und Instrumenten bewaffnet aufbrechen. Ich freue mich auf die 26° Wassertemperatur, nachdem das Wasser in Kapstadt nur ca. 14° gehabt hatte. Der Unterschied zwischen Atlantik und Indik ist in diesem Punkt ziemlich extrem. Ich freue mich auch schon auf die Jamsessions, die wir haben werden, da wir ein viele gute Musiker dabei haben werden. Ich denke da nur an die Zion Acoustic Session von Hillsong :). So professionell wird es zwar mit Sicherheit nicht werden, aber bestimmt nicht minder gut!
Bilder und Videos dieser Woche folgen dann. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, wo und mit wem ihr es auch verbringt!

Freitag, 16. Januar 2015

Bye Anja | Back to Work



Pietermaritzburg

Was hier nach einem schönen Abendessen aussieht hat eigentlich einen traurigen Hintergrund. Wir trafen uns am Samstagabend bei Jayz Grill, um „Bye Anja“ zu sagen. Nach drei Monaten in Süd Afrika musste sie am Montag nach Hause fliegen. Mehr als alle YDC-Mitglieder wird sie aber mit Sicherheit von Kwanele, ihrem Freund (siehe Bild) vermisst werden. Es war eine gute Zeit mit dir Anja! Sie war diejenige, die dafür sorgte, dass das Haus nicht zu unordentlich wird, falls wir mal wieder etwas nachlässig wurden. Die freundliche Art und das Lachen werde ich aber vermutlich am meisten vermissen. Eingeladen waren auch Calvin (vorne rechts) und Mauro (links) aus der Cornerstone Gemeinde, die in den letzten Monaten sehr gute Freunde geworden sind. Beide ziehen Ende diesen Monats in das schöne Kapstadt, um dort zu arbeiten, bzw. zu studieren. Ich freue mich natürlich für beide, dass sie ihre Reise in einer der schönsten Städte des Landes fortsetzen können, aber andererseits werde ich die Jam-Sessions, das Mate-Tee trinken, das „30 seconds“ spielen und die Gemeinschaft sehr vermissen.
Nachdem Anja also abgereist war, hieß es für uns „zurück an die Arbeit“! Ich freute mich darauf endlich wieder durchzustarten und der erste Arbeitstag in 2015 war besonders cool, weil ich mit den drei verbleibenden Shelter-Jungs, Manu und Bonga direkt mal ins Freibad ging. Bei 38°C war das aber auch eindeutig die richtige Entscheidung. Für die Jungs ist es etwas ganz besonderes schwimmen zu gehen und ich war erstaunt welche Fortschritte sie mit dem Schwimmen gemacht haben. Über die Neujahrstage waren sie auf einem Camp gewesen, auf dem sie offenbar Schwimmunterricht hatten.
So gut der erste Tag war, so überraschend kam es, dass einer der Jungs, mit dem ich seit Beginn meines Einsatz zusammen war am Dienstag Abend plötzlich fortrannte. Für uns als Mitarbeiter war die Überraschung deshalb so groß, weil der Junge den ganzen Tag über normal mit uns gespielt und Eis gegessen hatte. Vermutlich liegt der Fehler allerdings nicht bei uns als Mitarbeiter, sondern bei dem Jungen, der offenbar seiner Sucht nicht mehr widerstehen konnte. Die meisten Kinder im Shelter kommen von der Straße, wo viele von ihnen täglich Kleber schnüffeln, um Hunger und Schmerzen zu unterdrücken. Nach über vier Monaten Abstinenz sieht es nun so aus, als hätte der Junge es nicht mehr ohne Kleber ausgehalten.
Über die letzte Woche habe ich außerdem von Tim erfahren welche Kinder vom Outreachteam wieder auf der Straße gesichtet wurden. Es ist ziemlich herausfordernd zu hören und zu sehen wie Jungs nach drei Monaten professionellem Entzug zurück zu Drogen gehen und sich erneut für ein Leben auf der Straße entscheiden. Das Outreachteam hat entschieden viele der Jungs vom letzten Jahr wieder zurück ins Shelter zu holen, um zu verhindern, dass die Arbeit die YFC jeden Tag mit ihnen geleistet hat, durch Drogenmissbrauch und Straßenleben einfach so zunichte gemacht wird.


Viele Dinge werden sich in den nächsten Wochen ändern. Bis zu meiner Abreise werden einige Herausforderungen auf mich zukommen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich im Haus viel Unterstützung bekommen werde. Nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch viel Gebet wird für mich in den nächsten sechs Wochen nötig sein.

Sonntag, 11. Januar 2015

Unser Trip nach Kapstadt und Magaliesburg


Kapstadt | Magaliesburg

20 Tage, 48 Stunden Busreisen,  viele neue Bekanntschaften und Eindrücke dieses wunderschönen Landes – Ein Abenteuer liegt hinter mir, in dem nicht alles perfekt, aber aufregend lief. Als wir uns am 21. Dezember zur Busstation aufmachten, waren Lisa, Manu, Tim und ich sehr gespannt auf den Urlaub, auf den wir uns schon seit Wochen gefreut hatten. Gegen Ende des Jahres waren wir auf vielen verschiedenen Veranstaltungen und hatten wenig Zeit um Auszuruhen, weshalb sich alle auf eine kleine Auszeit freuten.
Als wir uns in den Intercape Sleepliner setzten konnte ich nicht glauben, wie komfortabel diese Busse ausgestattet sind. Viel Beinfreiheit und ein Sitz, der fast in Liegeposition zu bringen ist machten die Busreise zu Beginn der Ferien angenehmer als alle meine bisherigen Fahrten. Dazu kam, dass ich den Sonnenunter- und Aufgang in Mitten Süd Afrikas genießen konnte.

In Kapstadt wurden wir dann von unserem Autovermieter abgeholt, der uns den ganzen Urlaub über auf Trapp hielt. Zunächst war das reservierte Auto nicht verfügbar, weil es in der Werkstatt war. Unser Vermieter versprach uns noch am selben Tag zu versuchen das Auto zurückzubekommen und setzte uns zunächst bei unserem Backpackers-Hostel ab. Dort trafen wir Theresa und Annbritt, zwei JFC-Volontäre, die in George arbeiten. Die ersten acht Tage besuchten wir also zusammen die typischen Touristenattraktionen in und um Kapstadt.

Dafür brauchten wir natürlich ein Auto. Ich war deswegen so froh noch am ersten Tag die Nachricht zu bekommen, dass uns unser Auto am Abend gebracht wird. Entgegen unserer Erwartung bekamen wir aber keinen Mazda 323, sondern einen Golf II, den unser Vermieter am selben Tag gekauft hatte. Das Auto zu fahren war eine ziemliche Herausforderung. Meine ersten eigenen Fahrversuche auf Süd Afrikas Straßen unternahm ich also mit einem Auto, bei dem man an jeder Ampel kämpfen musste, um den ersten Gang einzulegen. Entgegen meiner Erwartungen brachte uns der kleine Chico aber ganz gut durch die ersten drei Tage. Dann bekamen wir einen Austauschwagen. Es war ebenfalls ein Golf II, bei dem mit der Schaltung aber alles stimmte, und in dem wir uns alle auch etwas sicherer fühlten. Dieses Sicherheitsgefühl war dann aber auch vergangen, als unser Auto zu rauchen begann, nachdem wir in einem langen Stau Richtung Tafelberg und Lion’s Head standen.
Die Kupplung funktionierte in diesem Augenblick überhaupt nicht mehr und obwohl das Kühlwasser kochte hatte die Kontrolllampe nicht geleuchtet. Glücklicherweise waren wir fast am Parkplatz angekommen, sodass wir das Auto in eine Parklücke schieben konnten. Wir waren alle sehr besorgt, dass die Kupplung zerstört zu haben. Wir entschieden trotzdem die geplante Wanderung auf den Lion’s Head zu machen und dem Auto ein bisschen Zeit zum Abkühlen zu geben. Zuvor beteten wir aber noch für die Situation. Wir konnten uns recht gut durch die Ausblicke auf die Stadt, den Tafelberg, Robben Island und Camps Bay von unserem Problem ablenken.



Als wir zurück zum Auto gekommen waren füllten wir zunächst das Kühlwasser nach, das fast komplett verdampft war. Nach dem ersten Versuch mit dem Auto zu fahren waren wir nicht sicher ob wir es zum Hostel schaffen würden, aber wir entschieden uns das Risiko einzugehen. Entgegen meiner Erwartung funktionierte die Kupplung wieder einigermaßen und wir konnten nachdem wir uns auf der Longstreet und dem Green Market umgesehen hatten wieder zurück zum Hostel fahren. Als ich das Auto am darauf folgenden Tag nach Blauuberg fuhr fühlte sich alles wieder ziemlich normal an, was für mich ein Wunder war!
Bevor wir diese Probleme auftraten brachte uns das Auto allerdings sehr gut durch die Tage und deshalb hatten wir die Chance all diese Dinge zu sehen, die man sehen sollte wenn man in Kapstadt ist: Tafelberg, Kap der guten Hoffnung,  Boulder Beach, Waterfront, Stellenbosch – Bilton Wines, Weihnachtsgottesdienst in der Hillsong Church.
Alle diese Orte sind auf ihre Art super schön! Um euch nicht durch mein Schreiben zu langweilen lasse ich hier einfach mal die Bilder sprechen!


Die letzten drei Tage verbrachten wir in Blauuberg im Strandhaus der JFC-Volontäre aus Kapstadt. Der Ausblick aus deren Wohnzimmer ist unglaublich. Man erreicht den Strand in zwei Gehminuten. Dort Silvester zu feiern war schon etwas ganz besonderes!
Nicht nur weil der Ort genial ist, sondern auch weil alle deutschen JFC Süd Afrika Volontäre am Silvesterabend dort versammelt waren! Es war spannend alle diese Leute nach dem Vorbereitungsseminar nun im eigentlichen Einsatzland wiederzusehen! Die Geschichten und Erfahrungen der Anderen waren dabei besonders interessant. Uns fiel dabei auf, dass die Volontäre in Kapstadt, George und Knysna ein ziemlich europäisch geprägtes Leben führen und weniger vorsichtiger sein müssen als wir. Trotz allem bin ich sehr zufrieden mit dem Einsatzort an dem ich bin. Wir haben zwar nicht das Meer und müssen mehr Acht geben, aber unsere Arbeit und Gemeinschaft im Haus überwiegt das aus meiner Sicht!
Als wir am 31. Dezember Chili con Carne gegessen hatten und es langsam auf Mitternacht zuging starteten wir eine Worship-Session, bei der ich die Ehre hatte mit sehr guten Musikern zu spielen! Als wir uns eine halbe Stunde vor Neujahr auf zum Strand machten war immernoch kein Ende der Jamsession in Sicht. Wir nahmen die Gitarren und Trommeln einfach mit und unterhielten die anderen Leute am Strand mit ein unserer Musik. Nachdem wir auf das neue Jahr angestoßen hatten und jeder den obligatorischen Selfie an seine Familie und Freunde geschickt hatte, machten wir uns auf den Rückweg zum Haus, in dem wir noch bis halb fünf tanzten und uns unterhielten. Um fünf Uhr musste ich dann Theresa und Annbritt zur Busstation in Kapstadt bringen. Lena und Berson begleiteten mich ebenfalls und so sahen wir den Sonnenaufgang während wir in Richtung Tafelberg fuhren. Bis sieben Uhr waren wir anschließend noch am Strand, da das restliche Haus mittlerweile schlief.

Am zweiten Januar hieß es dann „Goodbye Capetown!“. Wir machten uns auf den Weg zur Youthweek in der Nähe von Johannesburg. Nach zwei Stunden Busfahrt wurde ich plötzlich aus dem Schlaf gerissen, als jemand mir sagte, dass die Bremse nicht mehr richtig funtioniere. So viel ich verstand war sie nicht ordnungsgemäß entlüftet. Wir standen also nun auf dem Parkplatz und mussten auf den Mechaniker warten, der aus Kapstadt kommen musste. Nachdem ich aus Langeweile einen Burger bei Steers zu essen entschied ich mich die Zeit zu nutzen um etwas auf der Ukulele zu spielen, die ich von Tania für die Reise ausgeliehen hatte. Zwei Kinder sprachen mich an, warum ich denn auf einer Kindergitarre spielen würde und nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass das Instrument eine Ukulele ist sang ich ein paar Katy Perry Lieder mit ihnen und unterhielt mich mit ihnen bis der Bus repariert war.
Die Youthweek erreichten wir aufgrund unserer Verspätung als letzte Gruppe, wodurch wir direkt ins laufende Programm geworfen wurden. Alle Teilnehmer waren in vier Gruppen nach Herkunftsregion eingeteilt und über die ganze Woche versuchten die Gruppen durch Sportwettkämpfe und Gruppen Performances Punkte für das eigene Team zu sammeln. Ich freute mich sehr darüber, dass so viel Sport auf dem Programm stand, denn besonders Volleyball hatte mir in den letzten Monaten ziemlich gefehlt. Obwohl die einzelnen Programmpunkte, die unter Anderem zwei Gottesdienste pro Tag und Workshops enthielten, sehr gut waren, hätte ich mir ein bisschen mehr Pausen gewünscht. Von 7.20 Uhr am Morgen bis mindestens 21.00 Uhr war das Programm so straff, dass man schon vor dem Frühstück seine Zähne putzen musste. Nichtsdestotrotz war die Woche super um das Jahr zu beginnen! Ich hatte noch mehr Zeit mit den anderen deutschen Volontären, konnte aber auch Süd Afrikaner und Leute aus Botswana, Swaziland, Mozambique und Lesotho kennenlernen.
Nach diesen ereignisreichen Wochen sitze ich jetzt wieder in Pietermaritzburg und versuche mich an die Dinge zu erinnern, die sonst noch passiert sind. Die drei Jungs im Boys Shelter und die Mitarbeiter, die wir heute schon gesehen haben, freuten sich sehr, dass wir jetzt zurück sind.
Es ist ein gutes Gefühl wieder „daheim“ zu sein und sich auf die letzten sechs einhalb Wochen Arbeit vorzubereiten.
Für alle die noch genauer wissen wollen, was ich im Urlaub am meisten genossen habe und was man nicht verpassen darf, falls man je die Möglichkeit hat in Kapstadt und Umgebung zu sein, kann ich gerne persönlich die Fragen beantworten.
Allen, die sich bis hier her durchgekämpft haben, möchte ich für euer Interesse und eure Geduld danken!

Der größte Dank gilt aber mit Rückblick auf diese Reise aber unserem großen Gott, der uns trotz ein paar Schwierigkeiten bewahrt hat und diese Reise dadurch zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat!